Immer wieder werde ich gefragt, wie ich eigentlich dazu gekommen bin, Lektor zu werden. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Gründen. Einer liegt in meiner Kindheit.
Meine Begeisterung für Bücher entflammte bereits in jungen Jahren. Was ich in die Finger bekam, wurde gelesen. Und das war in erster Linie alles aus der elterlichen Bibliothek auf dem Dachboden. Krimis, Abenteuer, Reiseerzählungen, aber auch Fantasy. Komplette Enid-Blyton-Reihen verschlang ich ebenso wie Dutzende Karl-May-Bücher – außerdem drei abgegriffene grüne Bände, in denen ich Frodos und Sams Abenteuern folgte. Besondere Begeisterung weckten in mir Geschichten rund um die Ureinwohner Nordamerikas. So schrieb ich im Grundschulalter fast zwangsläufig auch eine eigene Indianergeschichte mit dem klangvollen Namen “Blitze über der Prärie”. Mithilfe meines Vaters entstanden 50 selbst gemachte Exemplare, die dann bei Verwandten und Freunden vertrieben wurden. Eine Art Familien-Self-Publishing.
Die Begeisterung für Geschichten jeglicher Form zog sich durch meine Jugend und führte mich schließlich zu einem literaturwissenschaftlichen Studium. Während dieser Zeit arbeitete ich für mehrere Verlage und erhielt einen ersten Eindruck von den Abläufen der Verlagswelt. Mein Interesse war geweckt, also sammelte ich praktische Erfahrungen in der Branche und fasste schließlich den Entschluss, mich als freier Lektor selbstständig zu machen.
Im Zentrum meiner Arbeit stehen Geschichten. Denn Geschichten lösten in mir als Kind als erstes die Begeisterung in mir aus, die heute noch in mir aufkommt, wenn ich tolle Inhalte sehe. Egal, ob in Form eines Buchs, eines Computerspiels oder einer gelungenen Filmproduktion.