Wer Bücher liebt, hat wahrscheinlich schon mal die Erfahrung gemacht, dass man beim Umzügen Gefahr läuft, Freunde zu verlieren, wenn man allzu viele Bücherkisten mit ins neue Zuhause nehmen möchte.
Genau aus diesem Grund entschloss ich mich vor zwei Jahren angesichts eines bevorstehenden Wohnungswechsels, meinen Bestand an Büchern etwas auszudünnen. Ein paar Dutzend Bücher landeten nach und nach im Bücherschrank in der Körnerstraße direkt bei mir um die Ecke.
Und tatsächlich waren die Bücher meist schon am Folgetag verschwunden, dafür schmückten neue Exemplare das Schränkchen. Bunt gemischt vom Uni-Lehrbuch über Klassiker bis zu Spannungstiteln à la Dan Brown.
Auch wenn ich länger selbst keine Bücher mehr in den Schrank gestellt habe, schaue ich doch im Vorbeilaufen gern mal hinein und bin beeindruckt von der Bandbreite des literarischen Interesses meiner Nachbarn. Ein paarmal kam ich mit Leuten ins Gespräch, die den Schrank benutzten oder schnappte im Vorbeilaufen auf, warum sie sich für ein bestimmtes Buch entschieden. Zum Beispiel, als Lesestoff für eine längere Zugfahrt (Zafon – der Schatten des Windes). Weil sie schon immer überlegt haben, ob ein Geschichtsstudium etwas für sie sein könnte (Universitätsbuch zum Thema Mittlere & Neue Geschichte) oder als Geschenk für den Gatten (Zitat: »Der mag so einen Kram«, Das Parfum).
Der hier beschriebene Bücherschrank wird bereits seit fünf Jahren genutzt. Wirklich eine tolle Sache.
Übrigens: Hier gibt es sogar eine Liste der Bücherschränke in NRW bei Wikipedia!