Wie sieht Autorencoaching aus?
Jeder Autor, jede Autorin ist individuell, ebenso wie jeder Text unterschiedlich ist. Daher ist auch der Coachingbedarf vielfältig. Die folgenden Beispiele zeigen, wie die Zusammenarbeit aussehen kann.
Ein Autor kam auf mich zu, da er sich gerade zum ersten Mal in einem neuen Genre versuchte – und Schwierigkeiten damit hatte, einen spannenden Plot zu konstruieren. Er hatte sich schon Gedanken über Lösungen gemacht, sah vor lauter Bäumen aber den Wald nicht mehr. Ich las seinen Textentwurf und half ihm, die Handlung in einem Plot-Überblick auf die grundlegenden Punkte herunterzubrechen. Anhand dieses Plans machte ich einige Vorschläge.
Daraufhin entschied sich der Autor, einen Charakter zu streichen und einige Szenen umzubauen bzw. neu zu schreiben. Die Handlung bekam eine neue Dynamik, die gewünschte Spannung war da. Dabei stammten die konkreten Ideen vom Autor selbst. Ich hatte ihm lediglich die Anstöße dazu geliefert und ihm gezeigt, wo er anfangen konnte. Auf ähnliche Weise arbeite ich auch im Auftrag von Verlagen mit Autoren zusammen, vor allem in den Genres Krimi und Thriller.
Eine Autorin kontaktierte mich, weil sie sich entschieden hatte, endlich ein Buchprojekt fortzusetzen, das seit Jahren in ihrer Schublade lag. Da sie keinen besonderen Bezug zur Buchbranche hatte, stellte sie mir zunächst eine Reihe genereller Fragen: Wenn ich das Buch zu Ende schreibe, wie könnte es dann veröffentlicht werden? Lohnt an dieser Stelle schon ein Lektorat? Können Sie mir helfen, Struktur in meine Arbeit zu bringen?
Ein ganzes Bündel von Fragen also. Ich skizzierte ihr die Möglichkeiten, einen Verlag zu suchen, z. B. über Literaturagenturen, und erklärte ihr kurz die Alternativlösung Selfpublishing. Dann riet ich ihr davon ab, das erst halb fertiggestellte Manuskript komplett lektorieren zu lassen. Stattdessen bot ich ihr an, den Anfang des Texts zu lesen und ihr dann meine ehrliche Meinung zu ihrer Idee, ihrem Stil und somit auch zu den Chancen ihres Manuskripts zu geben. Anhand meines Feedbacks überarbeitet sie nun den Text zunächst noch einmal selbstständig.
Eine Autorin, die bereits mehrere Bücher bei einem Verlag veröffentlich hat, kontaktierte mich, weil sie mit ihrem neuen Projekt – in einem ganz anderen Genre als ihre sonstigen Bücher – von mehreren Literaturagenturen abgelehnt wurde. Von mir wollte sie wissen, woran das liegen könne. Tatsächlich war ein Grund schnell ausgemacht: Das Exposé war nicht gut verfasst. Die Kurzzusammenfassung ging zu sehr ins Detail, man konnte sich den Verlauf der Geschichte nicht vorstellen. Und das, obwohl die Leseprobe auf mich einen sehr guten Eindruck machte. Aber es ist eine Herausforderung, eine Geschichte, die man über möglicherweise viele hundert Seiten aufbaut, in wenigen Sätzen so zusammenzufassen. Und zwar so, dass jemand ohne Vorwissen versteht, worum es geht und Lust bekommt, sie zu lesen. Gemeinsam erarbeiteten wir dann ein stimmiges Exposé, mit dem die Autorin erneut auf Verlagssuche gehen wird.
Auch in Zukunft freue ich mich auf spannende Projekte und darauf, gemeinsam mit Autorinnen und Autoren Geschichten lebendig werden zu lassen. Schreiben Sie mir.